Stressbewältigung und Burnoutprävention

Monat: Februar 2016

Der hohe Anspruch an sich selbst

Ich möchte cool sein. Ich möchte keine Schwächen zeigen. Ich will immer fröhlich sein. Die Ansprüche an unsere Persönlichkeit sind vielschichtig und oft unerreichbar. Je weiter diese Wünsche und die Realität auseinanderklaffen, umso enttäuschter sind wir von uns selbst. – Autor: GS

Wir haben sehr viele Ansprüche an uns selbst. Dabei meine ich jetzt weniger konkrete Ziele wie „ich will gut verdienen“ oder „ich möchte ein schönes Haus“, sondern Erwartungen an die eigene Persönlichkeit. In der Arbeit wollen wir uns leistungsfähig präsentieren, möglichst keine Schwächen zeigen. Auf der Party wollen wir gut drauf, fröhlich und lustig sein. Wenn uns jemand verbal angreift, wollen wir gelassen bleiben und schlagfertige Antworten geben.

Hohe Ansprüche machen uns frustriert und unzufrieden

Doch wie geht es uns, wenn wir feststellen, dass wir nicht so sind wie wir es gerne hätten? Hier liefert die Selbstdiskrepanztheorie von E. Tory Higgins (1) gute Hinweise. Higgins spricht von dem realen Selbst, also wie wir selbst glauben zu sein, und dem idealen Selbst, also wie wir gerne sein möchten. Eine große Differenz zwischen realem und idealem Selbst macht uns verwundbar für Enttäuschung und Unzufriedenheit. Darüber hinaus frustrieren uns unerfüllte Hoffnungen und Wünsche.

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Beruf und Familie – Eine Gratwanderung – Mütter in der Burnoutfalle

Das Burnoutsyndrom, auch gerne als „Managerkrankheit“ bezeichnet, wird zunächst mit Überforderung und Stress im Beruf in Verbindung gebracht. Allerdings ist Überbelastung längst nicht mehr nur ein Thema, dass ausschließlich den Bürobereich betrifft. Mütter, die im Alltag Haushalt, Kinder, Partnerschaft und Karriere meistern sollen, gehen immer mehr an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. – Autor: CC

Die Hauptursache dafür sind Trends und Veränderungen von Familienstrukturen. Vor nur einer Generation, nämlich der meiner Eltern, war der Familienalltag noch stark von traditionellen Rollenbildern geprägt. Mütter die damals berufstätig waren, konnten zumeist auf Großeltern als Backup zurückgreifen. Der gesellschaftliche Wandel, die Globalisierung, die heutigen aktiven Pensionisten und der Wunsch der Frauen nach Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung, sind alles Gründe dieser verhältnismäßig raschen Veränderung dieses Rollenbilds.

Die moderne Frau von heute hat mindestens 2-4 Kinder, ist Mitglied im Elternverein, schraubt an ihrer Karriere, schmeisst den Haushalt und ist mondäne Gastgeberin, eine liebevolle Partnerin und natürlich die perfekte Mutter. Dabei geht es oft nicht nur um die finanzielle Sicherheit einer Familie, sondern auch um eine gesellschaftliche Erwartungshaltung. Man sollte so früh wie möglich wieder in den Beruf einsteigen und gleichzeitig Kinder und Familie nicht im Stich lassen. Kita-Plätze, Ganztagsbetreuung und Horteinrichtungen sind die Wünsche, die alle Herausforderungen lösen sollten.

Während ihre Kinder fremd betreut werden (Die Großeltern reisen gerade durch die Welt oder leben am anderen Ende derselben), sollte sie sich naturgemäß ohne schlechtes Gewissen und mit vollem Elan ihrer Karriere widmen. Davor und danach geht sie aber nicht auf das After-Work Bier oder in die Sauna, sondern sie wirft die Highheels in die Ecke um schnell wieder die Rolle zu tauschen. Sie muss und will ihre Kinder versorgen, sich Schulproblemen widmen, Aufmerksamkeit zeigen, etc. kurzum, die perfekte Mutter und im besten Fall auch Partnerin sein.

Aber wer sagt, dass man diesem Bild entsprechen muss? Die Frauenzeitschrift? Die Nachbarin?

Was hinter diesem Klischee verborgen bleibt, ist, dass eine Mutter in erster Linie ein Mensch ist, mit Schwächen, Fehlern, eigenen Bedürfnissen und auch mit schlechtem Gewissen, denn es schlicht nicht möglich gleichzeitig alles für den Job zu geben und für die Familie 100% da zu sein.

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