Stressbewältigung und Burnoutprävention

Autor: Gabi (Seite 1 von 3)

Es ist wie es ist: Wie wir unser Stresserleben durch Akzeptanz mindern und Leichtigkeit gewinnen können

In letzter Zeit bin ich immer wieder auf das Thema Akzeptanz gestoßen: Im Rahmen meines Lehrgangs für Resilienztrainer, in Gesprächen mit Bekannten und auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie Heute“ findet sich das Thema groß auf der Titelseite. Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit Resilienz und damit auch mit der Fähigkeit, Dinge anzunehmen wie sie sind. Trotzdem ist mir erst in den vergangenen Wochen aufgefallen, dass Akzeptanz auch ein wunderbarer Weg ist, um mit Stressoren aus unserem Umfeld besser umzugehen. Und, dass wir damit zu ungeahnter Leichtigkeit gelangen können. – Autorin: GF

Nehmen wir zum Einstieg das Beispiel vom kilometerlangen Stau, in den wir geraten sind: „Hätte ich doch den Verkehrsfunk gehört! Wäre ich doch lieber schon an der letzten Ausfahrt abgefahren! Wie soll ich das bloß wieder erklären? Was ich mir alles hätte ersparen können! Heiß ist es auch. Warum muss das immer mir passieren?“ So oder so ähnlich geht es uns, wenn wir uns über ein Missgeschick im Alltag ärgern. Aber auch, wenn wir Enttäuschungen erleben, einen Verlust hinnehmen müssen oder in einer tiefen Lebenskrise stecken. Immer dann, wenn wir nicht Herr der Lage sind oder ein unangenehmes Ereignis bereits in der Vergangenheit liegt, neigen viele von uns dazu, sich zu ärgern, mit dem Schicksal zu hadern und zu grübeln, was anders hätte laufen können. In diesen Prozess fließt unglaublich viel Energie: Widerstand und Jammern kosten Kraft! Und wie von Zauberhand auflösen können wir den Stau – um beim anfänglichen Beispiel zu bleiben – ja damit letztlich doch nicht. Eine Situation anzunehmen, wie sie nun einmal ist und zu akzeptieren, dass wir an dieser Stelle nichts mehr ausrichten können, würde helfen, diese wertvolle Energie für Wesentlicheres aufzusparen oder schlichtweg, unsere Nerven zu schonen.

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Die Quadrat-Atmung:
Eine Entspannungsübung für Zwischendurch

In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen eine einfache und wirkungsvolle Entspannungsübung vorstellen. Die „Quadrat-Atmung“ nimmt Anleihen beim sogenannten kohärenten (= zusammenhängenden) Atmen. Diese Atemtechnik sorgt für eine optimale Synchronisierung der Rhythmen von Herzschlag, Atmung und Blutdruck. In Stresssituation fördert sie ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Sympathicus und Parasympaticus und hilft damit, unseren beschleunigten Herzschlag und erhöhten Blutdruck zu beruhigen. – Autorin: GF

 Und so funktioniert’s: Nehmen Sie eine angenehme Position ein, möglichst an einem ungestörten Ort. Wenn Sie möchten, schließen Sie Ihre Augen und fokussieren Sie sich auf Ihre Atmung. Zählen Sie nun beim Einatmen innerlich bis 3, halten Sie den Atem dann für 3 Sekunden ohne Anstrengung an. Beim Ausatmen wieder bis 3 zählen, dann erneut kurz anhalten und von vorne beginnen. Gedanklich folgen Sie dabei den Außenseiten eines Quadrates – daher auch der Name (siehe Grafiken). Wichtig ist dabei, dass Sie durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen.

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Generation Ypsilon – ehrgeizig, anspruchsvoll, überfordert?

Ein Artikel in der September-Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie Heute“ und die Tatsache, dass ich immer mehr 25-35-Jährige kenne, die durch Stress und Selbstüberforderung an der Grenze einer Burnouterkrankung stehen, haben mich nachdenklich gestimmt. Ist es etwa eine Generationenfrage, wie gut oder schlecht man mit Stress umgeht oder ob man eher mehr oder weniger burnoutgefährdet ist? – Autorin: GF

Wer mich kennt, weiß, dass ich mich beruflich nicht nur mit dem Thema Betriebliche Gesundheitsförderung, sondern auch mit Employer Branding beschäftige. Und dabei geht es auch immer wieder um die Frage: Wie ticken unsere Mitarbeiter? Was sind die Bedürfnisse potentieller Bewerber? Was erwartet sich die sogenannte „Generation Y“ vom Leben und von der Arbeitswelt? Zu dieser Generation zählen Menschen, die in der Zeit zwischen 1980 und 1995 geborenen sind. Sie gelten als große Sinnsucher, legen Wert auf Individualität, sind freizeitliebend und haben einen starken Fokus auf gemeinschaftliche Formen wie Freunde und Familie. Eigentlich alles Faktoren, die eine gute Basis für seelische Gesundheit darstellen. Trotzdem nehmen psychische Störungen bei den Ypsilonern nach neuesten Studien überproportional zu[1], und weiß ich, dass viele meiner ehemaligen Kollegen sich nur mit Unterstützung von Coaching, Psychotherapie oder vereinzelt gar mit Beruhigungsmitteln durch ihren Job schleppen. Was belastet diese Menschen so sehr?

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Interview: MBSR – Wie Achtsamkeit als Schlüssel zur Stressbewältigung dient

Bewusst atmen, achtsam durchs Leben gehen, ganz im Moment sein: Im Zusammenhang mit dem Thema Burnoutprävention wird auch immer wieder der Begriff der Achtsamkeit genannt. Ich war neugierig was hinter der achtsamkeitsbasierten Stressbewältigung steckt und habe Birgit Strasser, Psychologin, Pädagogin und MBSR-Lehrerin in Ausbildung, zum Interview gebeten. – Autorin: GF

 Gabriele Fischereder: Was versteht man unter MBSR“ und was hat das mit Stress zu tun?

Birgit Strasser: Die Abkürzung MBSR steht für „Mindfulness Based Stress Reduction“. Jon Kabat-Zinn, der Begründer dieses Kursprogrammes zur Stressreduktion, hat es ursprünglich für Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt. Heute weiß man aus einer Vielzahl an wissenschaftlich fundierten Studien, dass die Übungen des MBSR generell Menschen mit jeder Form von stressbedingten Belastungen dabei unterstützen ihre mentale und körperliche Gesundheit zu fördern.

 Gabriele Fischereder: Achtsamkeit ist ja gerade ein großer Trend, kannst du kurz beschreiben, worum es im Kern dabei geht?

Birgit Strasser: Du hast recht, Achtsamkeit ist gerade in aller Munde, auch wenn ihre Wurzeln eigentlich einer sehr alten Tradition entspringen. Sie beschreibt das bewusste Lenken unserer Aufmerksamkeit. Dabei kann der Fokus der Aufmerksamkeit nach Innen oder Außen gerichtet werden. In beiden Fällen geht es einfach darum, wahrzunehmen, was gerade gegenwärtig ist und sich auf diese Weise mit dem Hier und Jetzt zu verbinden.

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Alles wird gut: Wie uns Optimismus vor dem Ausbrennen schützt

Ich würde von mir behaupten, ein grundoptimistischer Mensch zu sein. Mein Paradespruch in schwierigen Situationen ist: Alles wird gut. Mit meiner zuversichtlichen Haltung habe ich schon Vieles im Leben gemeistert. Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb?) treffe ich immer wieder auf Menschen, die lieber auf Nummer sichergehen und gemäß „Murphy’s Law“ davon ausgehen, dass alles was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Meine Argumente für den Optimismus werden in solchen Gesprächen auf eine harte Probe gestellt. Gleichzeitig festigt sich dadurch aber nur umso mehr meine Überzeugung, dass eine positive Lebenseinstellung nicht nur Sinn macht, sondern auch gesund für die Seele ist. – Autorin: GF

In Trainings und Vorträgen bringe ich gern das folgende Zitat von Karl Valentin: „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, dann regnet es auch.“ Es fasst für mich so wunderbar zusammen, worum es beim Thema Optimismus geht. Egal, in welch verfahrener Situation ich mich befinde, egal, wie trüb der Ausblick in die Zukunft auch sein mag, wir können gewisse Dinge im Leben einfach nicht ändern. Es liegt an uns, ob wir dann ängstlich oder verärgert reagieren und damit uns selbst und unseren Mitmenschen das Leben schwermachen. Oder aber wir entscheiden uns dafür, die Dinge so zu akzeptieren wie sie nun mal sind und das Beste daraus zu machen.

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Interview: Anti-Vitamin Stress – Warum sich Hektik und gesundes Essverhalten nicht gut vertragen

Zu einem gesunden Lebensstil gehört neben Bewegung und ausreichend Entspannung auch eine ausgewogene Ernährung. Oft haben wir aber keine Zeit dafür. Gerade in stressigen Zeiten ist ein schnelles Weckerl vor dem Computer, ein Schokoriegel oder der Besuch im Fastfood-Restaurant für Viele die bequemere Alternative. Ich habe Ernährungswissenschafterin und Atemcoach Mag. Eva Grünauer zum Interview getroffen und sie gefragt, worauf wir in Sachen Ernährung achten sollten, wenn es wieder mal stressig wird.  – Autorin: GF

Gabriele Fischereder: Stress und Ernährung, wie hängen diese beiden Themen zusammen?

Eva Grünauer: Stress ist quasi das „Anti-Vitamin“ der Ernährung und viele ernährungsbedingte Probleme sind heute leider mit Stress in Verbindung zu bringen. In einer hektischen Situation sind alle unsere Körperfunktionen auf Kampf oder Flucht eingestellt. Da bleibt kaum Energie für die Verwertung von Mahlzeiten übrig.

Cortisol, das Stresshormon, verrückt zudem unsere Zeitwahrnehmung: Wir bekommen dadurch das Gefühl, als würde uns die Zeit davonlaufen. Das spüren wir auch bei Mahlzeiten. Stress oder erlebter Zeitdruck während dem Essen können unseren gesamten Organismus wesentlich beeinflussen.

Schnelles Essen – wie es viele von uns praktizieren – löst umgekehrt auch selbst eine Kaskade an Stressreaktionen im Körper aus. Dabei müssen wir uns persönlich gar nicht gestresst fühlen, alleine der schnelle mechanische Kauvorgang führt dazu, dass das Blut den Verdauungsorganen vier Mal weniger zur Verfügung steht als sonst. Daraus resultiert eine stark verminderte Verdauungskapazität, unser Essen bleibt sprichwörtlich im Magen liegen. Auch jene Enzyme, die für die Aufschlüsselung von Nährstoffen notwendig sind, sind in solchen Situationen um bis zu 20.0000-fach reduziert.

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Einmal Burnout und zurück: Warum systematisches Eingliederungsmanagement Sinn macht

Hier am Blog dreht sich alles um die Themen Burnout vermeiden und Stressbewältigung. Der Großteil unserer Beiträge setzt sich also mit Strategien auseinander, die einem Ausbrennen vorbeugen sollen. Heute möchte ich aber auf die Frage eingehen: Was tun, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin bereits erkrankt ist? Was kann ein Unternehmen dazu beitragen, eine verminderte Arbeitsfähigkeit bei Betroffenen wiederherzustellen und wie können Mitarbeiter nach ihrer Rückkehr aus einem längeren Krankenstand wieder gut am Arbeitsplatz integriert werden? – Autorin: GF

M. hat mehr als 2 Jahre über ihre Kräfte hinaus gearbeitet, war mit Herzblut für ihren Job im Einsatz, ist auch in schwierigen Veränderungsphasen zum Unternehmen gestanden und hat dabei ihre körperlichen Symptome immer wieder hintangestellt. „Es wird schon vorbeigehen.“ „Für den Arzttermin habe ich grad keine Zeit.“ „Nach diesem Projekt wird’s eh leichter.“ „Die neue Führungskraft bringt uns bestimmt Stabilität“. Ihre Hoffnungen haben sich leider in Luft aufgelöst und plötzlich ging einfach nichts mehr: Krankenstand! Zuerst 3 Wochen, dann 6 und schließlich waren es 3 Monate. Irgendwann hatte sie sich mit dem Arbeitgeber geeinigt, das Dienstverhältnis aufzulösen. Sie würde ja ohnehin nicht mehr an den alten Arbeitsplatz zurückwollen.

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Ich will es! Ich kann es! Ich schaff‘ es! – Was glühende Kohlen mit Stressbewältigung zu tun haben

Ich habe es tatsächlich getan: Ende November letzten Jahres bin ich mit meinen bloßen Füßen über glühende Kohlen gegangen. Das, was man sonst nur von Fakiren oder den Shaolin-Mönchen kennt – seinen Körper durch mentale Stärke unbeschadet durch beinahe unvorstellbare Kraftakte zu bringen – habe auch ich ausprobiert und geschafft. Ein beeindruckendes Erlebnis, das Teilnehmern eines solchen Feuerlaufs auch im Alltag viele Ängste und Zweifel nehmen soll und damit auch Ursachen von Stress im Keim ersticken kann. – Autorin: GF

Stress entsteht ja immer dann, wenn wir uns einer Situation nicht gewachsen fühlen. Und jetzt mal Hand auf’s Herz: So geht es uns ganz oft im Leben. Die große Prüfung am Studien-abschluss, das schwierige Verhandlungsgespräch mit dem Kunden, der riesige Berg an Projekten am Schreibtisch oder der Streit mit dem Partner. Wir haben Sorge, dass wir eine Situation nicht bewältigen können, Angst vor Zurückweisung, sind geplagt von Selbstzweifeln und fehlendem Selbstvertrauen, sehen für ein Problem keinen Ausweg. „Das ist eine Nummer zu groß für mich“, „Nie im Leben schaff ich das“ oder „Das pack ich nicht“ sind Gedanken, die uns in solchen Situationen durch den Kopf gehen. Ganz ähnlich ist es mir am Tag meines ersten Feuerlaufs ergangen.
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Entschleunigung auf Vietnamesisch

Ich war gerade im Urlaub in Asien. Weit weg von zu Hause sollte es leichtfallen, einen Gang zurück zu schalten, den Alltagsstress zu vergessen und das Leben leichter zu nehmen. Aber auch nach 10 Tagen Müßiggang bin ich immer noch viel zu schnell durchs Leben gelaufen. Und das hat mich nicht der Blick aufs weite Meer, sondern ein paar einfache Betonplatten gelehrt. – Autorin: GF

Irgendwie habe ich mir jedes Mal beim Gang über den kleinen Weg in unserem Ferienresort schwergetan. Fast gestolpert bin ich über die dummen Platten am Boden und ich habe mich geärgert, weil ich dadurch nicht schnell genug vorangekommen bin. Erst am 3. Tag ist mir ein Licht aufgegangen: Du gehst viel zu schnell über den Weg, bewegst dich fast im Eilschritt zwischen Strand, Zimmer und Restaurant! Also hab‘ ich meine Geschwindigkeit gedrosselt und siehe da: Die Abstände der Platten waren genau darauf ausgelegt, auf langsames, gemächliches Trotten. Ich musste schmunzeln und dachte bei mir: Die machen es richtig die Vietnamesen.

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Erfahrungsbericht: Auszeit im Kloster

Dankbarkeit. Leichtigkeit. Freude im Herzen. Diese drei Dinge beschreiben am besten, was ich gerade empfinde. Zurück von einem Wochenende hinter Klostermauern grinse ich immer noch von einem Ohr zum anderen. „Das Aushalten in der Stille, also in der Gegenwart Gottes, das ist wohl das beste Mittel zur Stressbewältigung und gegen Burnout“, so hat es Bruder Rudolf heute Vormittag erst in seinen Abschlussworten an die Gruppe auf den Punkt gebracht. Und so will ich natürlich auch hier am Blog vom Stresskiller Schweigen berichten und einen Einblick in meine letzten vier Tage im Kloster geben. – Autorin: GF

 

Es ist schon mein drittes Mal in Irdning (Anm.: Steiermark). Und trotzdem bin ich wieder ein bisschen aufgeregt und neugierig, wie es wohl werden wird, als ich am Donnerstagnachmittag mit meinem Auto vor dem kleinen Kapuzinerkloster parke. Es sind schon einige Leute da und nach dem ersten Einrichten in der einfachen, aber gemütlichen Klosterzelle geht es ans Kennenlernen. Am ersten Abend darf noch gesprochen werden, beim Abendessen im Refektorium, dem großen, ehrwürdigen Speisesaal. In der Vorstellungsrunde berichten die 16 Frauen und 5 Männer von ihrem Alltag. Welche Themen es sind, die sie gerade bewegen, welche seelischen Lasten sie in ihrem Rucksack mit ins Kloster getragen haben und was sie sich von der Stille der folgenden Tage erhoffen. Nach ein paar einleitenden Worten und den letzten organisatorischen Anweisungen geht’s dann auch wirklich ins Schweigen. Von nun an wird zweieinhalb Tage und drei Nächte lang nur das Allernötigste gesprochen.

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